Ordnung ist das halbe Leben
Der Titel dieser Serie ist Programm. Die mathematischen Ordnungsprinzipien stellen keine theoretischen Spitzfindigkeiten dar, sondern begegnen dem Menschen auch in der Natur. Sesamkörner, Löwenzahnsamen und Katzenschnurrbarthaare kommen durch den Hell-Dunkel-Kontrast und durch die exakte Anordnung in geometrischen Mustern besonders zur Geltung. Auf handgefertigten Kuben aus verschiedenfarbigem Papier erheben sich filigrane Strukturen, die eine erstaunliche Schönheit aufweisen. Den oft in der alltäglichen Umgebung übersehenen Kleinigkeiten wird hier ein Denkmal gesetzt.
Die Natur ist unendlich reich und bildet den größten Künstler (von J. W. von Goethe).
Überspannt
Was bleibt vom Menschen übrig nach seinem Tod?
Unter anderem auch seine Haare, zumindest eine gewisse Zeit.
Hier finden sich mit Aussparungen versehene Papierkuben, in die geometrische, gleichsam schwebende Konstruktionen aus Menschenhaaren eingefügt sind. Das menschliche Haar ist für diesen Zweck wegen seiner physikalischen Beschaffenheit sehr geeignet, stellt aber in der Verarbeitung eine künstlerische Herausforderung dar. Die gespannten Haare lassen dreidimensionale Räume entstehen. Der optische Eindruck des Objektes ändert sich je nach Blickwinkel des Betrachters.
Linientreu
Die manuell gefertigten Kuben aus Papier sind mit selbst entworfenen geometrischen Mustern aus verschieden farbigen Menschenhaaren bestickt. Die dahinter stehenden mathematischen Abbildungen heißen Spiegelung, Drehung und Verschiebung. Ein einfach konstruiertes Bildelement wird durch Vervielfältigung zu einer komplexen Anordnung zusammengesetzt. Die Faltung des Würfels lässt an den Kanten neue Gebilde entstehen, die in der zweidimensionalen Ebene nicht sichtbar sind.